Warum gibt es eine Hundesteuer, aber keine Katzensteuer?

Warum gibt es eine Hundesteuer, aber keine Katzensteuer?

Die bekannteste Abgabe, die von Hundehaltern zu entrichten ist, ist die Hundesteuer. Aber warum existiert diese Steuer, während Katzenhalter keine vergleichbare Belastung tragen? Die Antwort auf diese Frage ist sowohl historisch als auch praktisch bedingt. Entdecke die Ursprünge, den Zweck und die Besonderheiten der Hundesteuer. Und erfahre, warum es keine Katzensteuer in Deutschland gibt.

Welchen Ursprung hat die Hundesteuer?

Die Hundesteuer hat eine lange Geschichte. Ihre Wurzeln reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als Bauern eine Art "Hundekorn" als Abgabe leisten mussten. In barer Form wurde die Hundesteuer Anfang des 19. Jahrhunderts eingeführt.

Preußens König Friedrich Wilhelm III. erhob sie 1810 als Luxussteuer. Damals galten Hunde als Luxusgüter, die sich nur Wohlhabende leisten konnten. Ziel war es, sicherzustellen das nur Leute sich einen Hund zulegen, die sich das auch leisten können.

Auch erste Städte wie Offenbach (1807) und Sachsen-Coburg (1809) nutzten diese Steuer. Das Ziel war es die Stadtkassen zu füllen. Außerdem sollte das Problem streunender Hunde und Tollwutgefahr ein gedämmt werden.

Heutzutage wird die Hundesteuer von den Gemeinden als sogenannte Aufwandssteuer erhoben. Diese soll auf den zusätzlichen Aufwand für das Halten eines Hundes abzielen. Rechtlich basiert sie auf Artikel 105 Abs. 2a des Grundgesetzes und dient als Einnahmequelle für kommunale Haushalte.

Welchem Zweck dient die Hundesteuer?

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme ist die Hundesteuer nicht zweckgebunden. Die Einnahmen fließen in den allgemeinen Haushalt der Gemeinden. Das bedeutet sie werden für unterschiedlichste Zwecke verwendet. Beispielsweise für die Sanierung von Gehwegen oder den Ausbau von Kinderspielplätzen. Es handelt sich dabei um eine flexible Einnahmequelle. Darum wird diese nach dem sogenannten Gesamtdeckungsprinzip genutzt.

2023 betrugen die Einnahmen aus der Hundesteuer deutschlandweit rund 421 Millionen Euro. Diese Einnahmen dienen nicht direkt der Hundeinfrastruktur. Wie beispielsweise dem Bau von Hundewiesen oder der Bereitstellung von Hundekotbeuteln. Alle Bürger einer Kommune profitieren gleichermaßen von dieser.

Wieso gibt es keine Katzensteuer?

Die Tatsache, dass es keine Katzensteuer gibt, hat mehrere Gründe:

Historischer Hintergrund:

Während Hunde als Luxusgüter galten, wurden Katzen historisch als Nutztiere geschätzt. Sie hielten Haus und Hof von Mäusen, Ratten und anderem Ungeziefer frei. Nutztiere waren traditionell steuerfrei, und diese historische Perspektive wirkt bis heute nach.

Praktische Umsetzbarkeit:

Eine Katzensteuer umzusetzen wäre schwer. Im Gegensatz zu Hunden lassen sich Katzen nur schwer einem Halter zuordnen. Viele Katzen sind Freigänger und tragen keine Halsbänder oder Registrierungen. Es wäre außerdem äußerst aufwendig, alle Katzen in einer Gemeinde zu erfassen und zu kontrollieren.

Ökologisches Argument:

Befürworter einer Katzensteuer weisen oft auf die negativen Auswirkungen von Freigängern auf die Tierwelt hin. Insbesondere auf Vögel und andere Kleintiere. Allerdings wäre der Aufwand im Verhältnis zu den potenziellen Einnahmen zu hoch.

Alternativen zur Steuer:

Viele Kommunen setzen stattdessen auf andere Maßnahmen wie Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflichten. Solche Regelungen zielen darauf ab, die Zahl verwilderter Katzen zu reduzieren. So muss keine Steuer eingeführt werden.

Fazit 

Die Hundesteuer hat ihre Ursprünge in historischen und praktischen Überlegungen. Heutzutage ist sie eine wichtige Einnahmequelle für Gemeinden. Eine Katzensteuer gibt es heutzutage nicht, da Katzen traditionell als Nutztiere galten. Ebenso würde eine Erfassung und Besteuerung erhebliche und praktische Hürden mit sich bringen. Stattdessen setzen viele Kommunen auf alternative Maßnahmen. Um Probleme mit der Katzenpopulationen zu bewältigen. Die Frage, ob eine Katzensteuer gerecht oder sinnvoll wäre, bleibt jedoch ein spannendes Thema. Das weiterhin immer wieder kontrovers debattiert wird. Was ist, deine Meinung wäre eine Katzensteuer angebracht? Oder sollte die Hundesteuer deiner Meinung nach einfach entfallen?

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